Kellersanierung oder Kellerentfeuchtung?

Auftraggeber: BAL Immo-Treuhand AG, Plänkestrasse 20, 2501 Biel / Bienne

Ort: Keller, Veloraum am Burgweg 1, 2563 Ipsach

Schauen Sie sich kurz die Lösung des feuchten Kellers auf Video an:

 

Hangdruck und hohe Feuchtigkeit im Keller haben zu Schimmelpilz an den Fahrrädern geführt. Statt kostspieliger Bausanierung, wurde der Keller und die Velos mittels dem ecodry 425 Luftentfeuchter saniert.

Ausgangslage: Schimmelpilz und Feuchtigkeitsschäden

Dieser Keller, bzw. Veloraum war stark von Feuchtigkeit belastet. Eigene Messungen vor der Sanierung haben über 90 % relative Feuchte angezeigt. Diese deutlich überhöhte Feuchtigkeit hat zu Gestank, Schimmelbildung und Rost an den Velos und an den Wänden geführt. De facto war dieser feuchte Keller nicht mehr zum Einlagern von Gegenständen zu gebrauchen.

Falsche Annahme: Lüften löst das Problem

Gemäss den Bewohnern, ging man ursprünglich davon aus, dass der Schimmelbefall durch kontinuierliches Lüften mit offenem Kippfenster verhindert werden kann. Dies hat offensichtlich nichts gebracht, im Gegenteil: an feuchten Tagen gelangte so noch mehr Feuchtigkeit in den Keller, was die Feuchtigkeitsproblematik und die Schimmelbildung noch verschärft hat.

Ursache des Schimmelpilz

Die Ursache für den Schimmelbefall ist die relative Feuchtigkeit von über 60 %. Dies bildet den Nährboden für Schimmelpilze, welche der Gesundheit, dem Inventar und der Bausubstanz schaden. Folgende Ursachen für die Feuchtigkeitsschäden:

  • Hangdruck: Dieser Veloraum liegt einseitig unter der Erde, bei Regen drückt das Wasser in den Raum.
  • Nasse Fahrräder: Nasse Fahrräder bringen noch mehr Feuchte in den Raum.
  • Unbeheizter Raum: Je kälter ein Raum desto eher entsteht Schimmel an der Wand. Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann diese aufnehmen.

Lösungsansätze

Die nachfolgenden Vorschläge 1 und 2 (Ursachenbekämpfung) hat die ecofort mit dem Architekten Niklaus Gschwend aus Biel abgesprochen. Dieser hielt diese Sanierungen nicht für notwendig, da aus statischer Sicht absolut keine Einsturzgefahr besteht, und es sich also „nur“ um ein Feuchtigkeitsproblem handelte.

Lösung 3 wurde von der ecofort vorgeschlagen und auf Wunsch der Bewohner am Burgweg auch umgesetzt.

  1. Wand von aussen her abdichten, d.h. Abgraben bis auf den Boden, Feuchtigkeitssperrschichten einbauen. Grobe Kostenschätzung des Architekten ca. CHF 15‘000 bis 20‘000.- ohne Erfolgsgarantie. Kein Bauunternehmen gibt Garantie auf 100 %ige Wasserundurchlässigkeit bei Feuchtigkeitssperrschichten.
  2. Löcher in Beton und anschliessend Kunststoff einspritzen. Dies sei gemäss Gschwend etwas teuer als Variante 1. Auch hier gibt es keine Erfolgsgarantie, da der eingespritzte Kunststoff nicht immer alle Löcher füllt, d.h. das Problem kann teilweise immer noch bestehen bleiben.
  3. Luftentfeuchter an Wand montieren mit Direktablauf des Kondenswassers durchs Fenster hinaus. So wird die Feuchtigkeit auf ca. 55 % einstellt, wodurch dem Schimmelpilz die Nahrungsgrundlage (bei über 60 % relative Feuchte) entzogen wird und er sich nicht mehr verbreiten kann, resp. wegen der Trockenheit eingeht. Die Kosten für Entfeuchter inkl. Wandhalterung und Montage beliefen sich auf 1217.50.- zuzüglich Elektriker für Stromanschluss von ca. 350.- (Schätzung), also total auf CHF 1567.50.

Fazit: Entfeuchtung statt Sanierung

Die meisten Menschen wollen verständlicherweise das Problem "an den Wurzeln" packen, das heisst die Ursache des Problems beseitigen. In diesem Fall wäre dies schlicht nicht möglich gewesen, bzw. hätte das Budget um das 10-fache überschritten, ohne Erfolgsgarantie.

Nach der Inbetriebnahme des Luftentfeuchters, konnte die relative Feuchtigkeit von 91.1 % innert 3 Tagen auf 57.3 % gesenkt werden. Das Raumklima ist merklich besser, der Gestank ist weg und der Keller ist rundum "gesünder". Der Veloraum kann nach 3 Tagen Entfeuchtungsbetrieb wieder voll genutzt werden. Die Bewohner haben ihre Velos wieder in den Keller gestellt und sind glücklich mit dieser zuverlässigen, aber dennoch günstigen Lösung.